Test zu Qu’est-ce que le golf? – Nintendo Switch – ntower – Dein Nintendo-Onlinemagazin


Von Maik Styppa-Braun ()
Sportspiele erfreuen sich einer großen Fangemeinschaft und überzeugen von Jahr zu Jahr beispielsweise durch eine immer besser werdende Ballphysik oder die spielbaren Charaktere, welche ihren echten Vorbildern bis ins kleinste Detail ähneln. Da diese jedoch in einem regelmäßigen Turnus eine Neuauflage erhalten, welche nur selten nennenswerte Neuerungen mit sich bringt, ist der Reiz des Neuen schnell vorbei. Glücklicherweise gibt es aber Titel wie Qu’est-ce que le golf?, welche nicht auf Realismus setzen, sondern auf spannende Ideen, die bislang einzigartig sind und dabei das, was sie darstellen, nicht nur parodieren, sondern ad absurdum führen. Wie der Titel sich auf der Nintendo Switch schlägt, de peur que ihr in den folgenden Zeilen.

Unterhaltung pur!

Dans What the Golf? findet ihr euch zu Spielbeginn in einer sich immer weiter öffnenden Oberwelt wieder. Ihr steuert hier mittels Tastendruck und Ausrichtung der Flugbahn einen kleinen Golfball und öffnet nach und nach immer weitere Bereiche der Spielwelt, welche mit unzähligen Leveln gespickt ist. Betreten könnt ihr diese, indem ihr den Golfball gegen das jeweilige Fähnchen donnert, welche die einzelnen Welten markieren. Eine wirkliche Geschichte findet sich hier zwar nicht wieder, jedoch gibt es viele verschiedene Terminals und Roboter, die mit kurzen Textpassagen daherkommen, welche sehr unterhaltsam sind. Das Kernstück des Spiels sind jedoch die einzelnen Level und die dahinter liegende Kreativität.

Kleine Andeutungen zu bekannten Spielereien gibt es immer wieder, wie zum Beispiel hier … © Triband

Diese überraschen von Mal zu Mal immer mehr und man merkt den Entwicklern nicht nur ihre Kreativität an, sondern auch den Spaß, den sie während des Schaffungsprozesses hatten. Ist anfänglich noch der Grundgedanke des Golfspiels allgegenwärtig, verschwindet dieser spätestens wenn man aus der Ego-Perspektive Ziele mit Golfbällen abschießt und dabei auf die Bewegungssteuerung zurückgreift. Doch auch das Schießen eines Pferdes über einen fahrenden Zug und das Manövrieren von Autos über eine Strecke gehören zu den Aufgaben, die euch nach und nach gestellt werden. Mehr Inhalte möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, da eine Stärke des Titels darin besteht, immer wieder überrascht zu werden.

Ein Aspekt, welchen ich gerne verrate, ist die Möglichkeit, alle Level auf drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu meistern. Beim Absolvieren der dritten und meist schwersten Variante erhaltet ihr sogar eine Krone. Diese werden an einigen Stellen im Spiel benötigt, um neue Bereiche freizuschalten. Welche Level ihr jedoch spielt, um die Kronen zu sammeln, bleibt euch weitestgehend selbst überlassen. Um zu abgeschlossenen Level zurückzukehren, gibt es sogar eine Art Tunnelsystem, welches euch in alle Bereiche des Abenteuers befördert. Dies macht das Sammeln von früheren Kronen unkompliziert und durchaus interessant.

Technisch kann ich an What The Golf? nichts bemängeln. Die Optik ist zwar einfach gehalten, dafür gestochen scharf und kann sowohl im Handheld- als auch im TV-Spielmodus überzeugen. Hervorzuheben ist jedoch die Steuerung, welche simpler nicht sein könnte, dafür aber einfach zu erlernen ist und sehr präzise ausgeführt wird. Darüber hinaus könnt ihr als Spieler beispielsweise auch entscheiden, welchen Knopf ihr zum Aufladen des Schlags verwenden möchtet, da mehrere Knöpfe hierzu dienen. Das empfinde ich als Spieler sehr angenehm, da ich selbst die beste Variante für mich ausloten kann.

… oder auch hier. © Triband

Solltet ihr von der Kampagne irgendwann genug haben, bieten sich euch noch weitere Spielmodi an. Hierzu zählen tägliche Herausforderungen, welche es euch ermöglichen, euch dank Ranglisten mit anderen zu messen. Da die Level hierbei jedoch fast nichts Neues bieten, können diese nur bedingt unterhalten, auch wenn sie mit zwei Schwierigkeitsgraden daherkommen und durchaus herausfordernd sind. Ein Kernstück der Nintendo Switch-Version est jedoch der neue Mehrspieler-Modus. Zusammen mit einem Mitspieler könnt ihr in einer zufälligen Auswahl von 11 Level beweisen, wer schneller und besser die jeweiligen Parcours absolviert. Dies macht nicht nur unheimlich viel Spaß, sondern hebt durch den zweiten Mitspieler den Schwierigkeitsgrad und den herrschenden Druck nochmals deutlich an, wodurch ihr ordentlich ins Schwitzen kommt. Wünschenswert wäre auch ein Level Editor Editor gewesen. Dieser passt einfach perfekt zum Titel und würde mittels Bausätzen auch gar nicht so schwierig umzusetzen sein.

Der für viele wichtigste Aspekt, die Langzeitmotivation, ist nur schwierig festzumachen. Für ein reines Durchspielen der Kampagne braucht ihr etwa drei Stunden. Wollt ihr alle Kronen am Ende euer Eigen nennen und damit auch alle möglichen Extras freischalten, könnt ihr nochmals doppelt so lange mit den einzelnen Level verbringen. Doch auch dann kann es durchaus Spaß machen, die verschiedenen Herangehensweisen nochmals zu spielen, um beispielsweise für die täglichen Herausforderungen gewappnet zu sein. Ich persönlich werde What The Golf? bei jeder Party mit dabei haben, da der Mehrspieler-Modus einen wirklichen Mehrwert darstellt und die Nintendo Switch-Version in besonderem Maße hervorhebt.